Ab 21.04 digital und ab 22.4. auf DVD erhältlich.
Mit WALCHENSEE FOREVER erzählt Janna Ji Wonders auf eindrucksvolle Weise die Geschichte ihrer Familie, die ein ganzes Jahrhundert umspannt. Sie konzentriert sich dabei vor allem auf die Sicht der Frauen, von denen jede auf ihre Weise den patriarchalen Strukturen ihrer Zeit trotzt. Um den Geheimnissen ihrer Familie und ihrer Rolle in der Generationskette auf die Spur zu kommen, führt uns Wonders vom Familiencafé am bayerischen Walchensee über Mexiko nach San Francisco zum „Summer of Love“, zu indischen Ashrams, einem Harem und immer wieder zurück an den Walchensee.
Entstanden ist eine aufregende Entdeckungsreise, die einen außergewöhnlichen Blick auf mehrere Generationen gewährt.
Fragen nach Identität, Heimat und Selbstverwirklichung werden gestellt, wie auch die Suche nach Liebe, Leben und Tod thematisiert. So geht es um den Kreislauf des Lebens.
Genre | Dokumentarfilm |
Herstellungsland | Deutschland |
Herstellungsjahr | 2020 |
FSK Hauptfilm | ab 6 Jahren |
FSK Trailer | ab 0 Jahren |
FSK Teaser | ab 0 Jahren |
Medium | DVD |
Sprachfassung(en) | Deutsch, Audiodeskription für Blinde und Sehbehinderte |
Untertitel | Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte |
Extras | Musikvideo |
Laufzeit | 110 Minuten |
Bildformat | 16:9 (1:1.85) |
Tonformat | Dolby Digital 5.1 |
EAN | 4250128440684 |
Buch und Regie | Janna Ji Wonders |
Co-Autor | Nico Woche |
Dramaturgie und Schnitt | Anja Pohl |
Kamera | Janna Ji Wonders, Sven Zellner |
Ton | Janna Ji Wonders, Sven Zellner, Martial Kuchelmeister |
Musik | Markus Acher, Cico Beck |
Produzent | Martin Heisler |
Prdoducerin | Katharina Bergfeld |
Produktion | Flare Film |
Koproduktion | Bayerischer Rundfunk |
Redaktion | Petra Felber (BR), Fatima Abdollahyan (BR) |
Mitwirkende | Norma Werner, Anna Werner, Frauke Werner, Janna Ji Wonders, Jazon Wonders, Jutta Winkelmann, Rainer Langhans |
WALCHENSEE FOREVER erzählt die Geschichte einer deutschen Familie über fünf Generationen aus der Sicht der Frauen. Die Filmemacherin Janna Ji Wonders hat sich an die Aufgabe gemacht, die Geheimnisse ihrer eigenen Familie zu ergründen und zu verstehen, welchen Einfluss sie auf ihr eigenes Leben haben.
WALCHENSEE FOREVER ist eine Jahrhunderterzählung über Familienstrukturen: Wie sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts aussehen, wie sie den Ersten und Zweiten Weltkrieg überdauern und später im rebellischen Nachkriegsdeutschland der 60er und 70er Jahre auf dem Prüfstand stehen. Und wie sie heute, im 21. Jahrhundert, ersehnt und substituiert werden. Was ist Familie? Und was ist Heimat? Es sind die großen Fragen, die die Filmemacherin Wonders auf selbstverständliche, manchmal verstörend stoische Weise an ihrer eigenen Familien-geschichte herunterbricht.
Nahaufnahme. Wie beginnt die Geschichte?
Der Walchensee. Still, dunkel und unergründlich liegt er da. Er ist einer der tiefsten und größten Alpenseen Deutschlands. Der Walchensee ist ein magischer Ort, der den Familienmitgliedern unserer Geschichte Schutzraum und Gefängnis zugleich scheint. Der unsere Protagonisten immer wieder davon treibt und magnetisch zurückzieht. Wie ein unsterblicher Chronist überdauert der See alle Zeiten und bietet die Kulisse, vor der sich eine deutsche Familiensaga abspielt.
1920, eine Familie - Mutter, Vater, Kind - zieht an den Walchensee in Bayern und eröffnet dort ein Ausflugscafé, das bis heute existiert. Die Mutter, genannt Apa, ist eine imposante Frau, stolz, streng, geschäftstüchtig. Eine Tochter ist ihr an der Spanischen Grippe zugrunde gegangen. Ihr bleibt die Erstgeborene, Norma. Die ist fröhlich, fleißig, fügsam und zäh. Sie wird das Café übernehmen. Sie wird von ihrem Mann, einem gutaussehenden Künstler, verlassen werden, da dieser die Übergriffe der Schwiegermutter auf ihr Privatleben nicht ertragen wird. Norma wird nie klagen. Sie wird zwei Töchter zur Welt bringen, Anna und Frauke. Und sie wird 105 Jahre alt werden.
Anna und Frauke werden ihre Mutter und den Walchensee ebenfalls verlassen. Sie wollen sich befreien und die große weite Welt als Musikerinnen ergründen. Sie werden zurückkommen an den Walchensee, später in München in einer Kommune um Rainer Langhans leben. Tochter Frauke verzehrt sich nach der großen Liebe. Sie will eine richtige Familie. Sie wird stattdessen auf mysteriöse Weise sterben. Tochter Anna, die ältere der beiden, hat keine konkrete Idee von Familie. Sie wird ein Kind bekommen, Janna, mit einem Amerikaner, aber kein klassisches Familienleben führen. Stattdessen wird Anna ihr Leben lang den Tod von Frauke mit sich tragen. Und sie wird die Fragen, die sie an das Leben und an den Tod hat, an ihre Tochter Janna weitergeben.
Dieses Familienepos basiert auf einem einmaligen filmischen Schatz. Janna Ji Wonders arbeitet sich durch rund 100 Jahre privates Archivmaterial, das jede einzelne Generation akribisch gesammelt hat. Früheste 8mm-Filmaufnahmen, ungewöhnliche Fotografien und detailreiche Briefe lassen uns nicht nur aus nächster Nähe teilhaben an einer dramatischen Familiengeschichte. Diese einzigartigen Dokumente zeichnen in ihrer Dichte ein Psychogramm der deutschen Gesellschaft der letzten hundert Jahre.
Es ist kein Zufall, dass die Regisseurin Janna Ji Wonders nun diejenige ist, die sich an den Film macht, der schon vor 100 Jahren angelegt ist. Jannas Mutter Anna, eine Fotografin, hat ihre Tochter von Geburt an gefilmt, sie als Kleinkind vor der Kamera inszeniert und interviewt. Janna nimmt seit ihrer Kindheit auch selbst die Kamera in die Hand und stellt kontinuierlich Fragen zurück an ihre Mutter Anna und an ihre Großmutter Norma. So entsteht ein Dialog in der Jetztzeit, der uns organisch in die Vergangenheit führt und wieder zurück in die Gegenwart – bis hin zur Geburt von Jannas eigener Tochter während der Entstehungszeit des Filmes.
So schließt sich der Kreis einer Geschichte, die von Frauen erzählt, von denen jede auf ihre Weise den patriarchalen Strukturen ihrer Zeit trotzt. Das Prinzip Mutter-Tochter wird so in einem einzigen Film mehrfach durchgespielt.
Nach mehrfach ausgezeichneten Kurzfilmen im Dokumentar- und Spielfilmbereich sowie zahlreichen Musikvideos ist WALCHENSEE FOREVER Janna Ji Wonders‘ Langfilmdebüt.
Gemeinsam mit der renommierten Film-Editorin Anja Pohl (WACKERSDORF, ELTERNSCHULE) gelingt Janna Ji Wonders eine Rekonstruktion, die uns in einem andauernden Zustand des Staunens, der Projektion und Selbstreflexion hält. Denn in WALCHENSEE FOREVER finden wir vielleicht nicht die Antworten, doch viele der Fragen, die unsere Herkunft und damit uns selbst ausmachen.
Für das Konzept zum Film erhielt Wonders auf der Berlinale 2016 den „Made in Germany Förderpreis – Perspektive“. 2020 kehren Regie und Film nun zurück zur Berlinale 2020, dieses Mal, um in der Sektion Perspektive Deutsches Kino Weltpremiere zu feiern.
Darüber hinaus wurde WALCHENSEE FOREVER mit dem Bayerischen Filmpreis als „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet.
WALCHENSEE FOREVER ist eine Produktion von Flare Film (Produzent: Martin Heisler) in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk (Redaktion: Petra Felber und Fatima Abdollahyan). Gefördert vom FilmFernsehFonds Bayern und dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF).
„Mit großem Feingefühl wird zurückgeblickt“ ZDF Morgenmagazin
„Ist wie ein großes verfilmtes Familienalbum mit Geschichten zum Staunen“ 3sat Kulturzeit
„Ein großartiger Dokumentarfilm“ Der Freitag
„Eine zugleich epische und intime Dokumentarerzählung ... Ein verdammt starkes Regiedebüt.“ filmstarts.de
„So entsteht ein spannender und bisweilen amüsanter Generationsbogen, der – klug montiert – viel über Unausgesprochenes, über Schatten, Last und Aufbrüche erzählt.“ BRkultur
„Eine sehr persönliche Erzählung, ein feinfühliger Blick mit dem Herzen auf familiäre Bindungen und auf das, was „Heimat“ ausmacht.“ merkur.de
„Sinnsuche, Emanzipation, Nachkriegszeit, Tod und Verlust, Mütter und Töchter, von all dem erzählt Janna Ji Wonders berührend, voller Liebe und Humor.“ rbb Inforadio
„Für einen unglaublichen Dokumentarfilm lohnte sich das Anstehen im Kino Moviemento.“ rbb Berlinale Notizen
„Bayerisches Epos ... Ein absoluter Höhepunkt auf der Berlinale“ Münchener Abendzeitung
„Eine erstaunliche Heimatgeschichte“ Deutschlandfunkkultur
„Eine außergewöhnliche Familiengeschichte“ Berliner Filmfestivals Magazin
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