Die „Rote Kapelle“ bezeichnet ein wichtiges Widerstandsnetz in Nazideutschland und gleichzeitig einen sowjetischen Spionagering in Paris/Brüssel. Im Gegensatz zur Weißen Rose und zum Stauffenberg-Kreis sind die Widerstandskämpfer:innen der „Roten Kapelle“ lange Zeit als „Vaterlandsverräter“ denunziert worden. Während in der BRD ehemalige Gestapo-Leute die „Rote Kapelle“ als kommunistisches Spionagenetzwerk diskreditierten, vereinnahmte in der DDR, die Staatssicherheit das angeblich kommunistische Netzwerk für ihre Zwecke. So wurde das Andenken der „Roten Kapelle“ historisch verfälscht.
Erst heute, auf Basis aktueller historischer Recherchen, kann die dramatische Geschichte mithilfe von Spielfilmausschnitten und Aussagen von Nachfahren und Historiker:innen umfassend erzählt werden. Die Geschichte der Widerstandskämpfer:innen der „Roten Kapelle“ ist damit aktueller denn je.
DIE ROTE KAPELLE wurde von VISION KINO für den Schulunterricht emfpohlen. Das umfassende schulische Begleitmaterial und der VISION KINO FilmTipp stehen Ihnen HIER zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Bei Interesse an Schulvorführungen wenden Sie sich gerne an Ihr Kino vor Ort und vereinbaren einen Termin oder wenden sich gerne direkt an uns: dispo@farbfilm-verleih.de
Genre | Dokumentarfilm |
Produktionsland | Deutschland, Belgien, Israel |
Produktionsjahr | 2020 |
FSK Haupfilm | ab 12 Jahren |
FSK Trailer | ab 6 Jahren |
Länge | 122 Minuten |
Bildformat | 1:1.85 |
Tonformat | 5.1 Digital |
Sprachfassung(en) | Originalfassung (Deutsch/Englisch/Französisch/Hebräisch) mit deutschen Untertiteln |
Verfügbare Kopien | Information über die Dispo erhältlich |
Buch & Regie | Carl-Ludwig Rettinger |
Ko-Regie | Lorenz Findeisen |
Montage | Martin Kayser-Landwehr |
Bildgestaltung | Lutz Reitemeier BVK, Olivier Verdoot |
Originalton | Benedikt Gaussling, Damien Rouchaud |
Sounddesign | Jean Jaques Quinet |
Musikkomposition | Eloi Ragot, eingespielt vom Budapester Sinfonieorchester |
Redaktion | Christian von Behr |
Produzent*innen | Joachim Ortmanns, Isabelle Truc, Gidi Avivi |
Produktion | Lichtblick |
Koproduktion | Iota Prodcution, Vice Versa Films |
Förderung | Filmförderungsanstalt (FFA), Film- und Medienstiftung NRW, Medienboard Berlin Brandenburg, Deutscher Filmförderfonds (DFFF), Tax Shelter Belgium |
In Zusammenarbeit mit |
RBB, Arte und RTBF |
Mitwirkende |
Lital Levin, Rebecca Donner, Roberta Böcker, Yehudit Kafri, Dr. Hans Coppi, Guillaume Bourgeois, Sacha Barcza, André Possot, Dr. Gerhard Sälter |
Die „Rote Kapelle“ war eines der wichtigsten Widerstandnetze in Nazideutschland. Dass ihr Andenken nach dem Krieg verfälscht wurde, liegt nicht zuletzt an der medialen Aufarbeitung ihrer Aktivitäten. Anfang der 1970er Jahre wurden sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR gleichzeitig zwei große Filmprojekte auf den Weg gebracht: zum einen der aufwendige deutsch-französische Fernseh-Mehrteiler DIE ROTE KAPELLE/L’ORCHESTRE ROUGE, zum anderen der 70mm-DEFA-Spielfilm KLK RUFT PTX – DIE ROTE KAPELLE, eine der größten Kinoproduktionen der DDR überhaupt. Beide Filme erzählen jeweils nur die halbe Wahrheit. Denn ehemalige Gestapo-Leute auf der einen und die Stasi auf der anderen Seite haben die Darstellung entscheidend beeinflusst: hier eine fiebrige Agentenstory mit roten Spionen und Hochverrat, da ein heroisches Widerstandsdrama.
Um den tatsächlichen Aktivitäten der „Roten Kapelle“ auf den Grund zu gehen und gleichzeitig die historische Verzerrung ihres Andenkens in Ost- und Westdeutschland zu hinterfragen, werden in diesem Dokumentarfilm Ausschnitte aus beiden Filmen gewissermaßen „wiedervereinigt“. Ergänzend hierzu kommen ausgewählte heutige Protagonist:innen zu Wort, darunter Kinder und Enkel der beteiligten Personen, sowohl der Berliner wie auch der Pariser bzw. Brüsseler Gruppe. Wir besuchen mit ihnen die Schauplätze des Geschehens. Diese Begegnungen sind in den Fluss der dramatischen Handlung eingefügt. Interessanterweise wurden auch einige Spielfilm-Szenen an diesen realen Orten gedreht.
Seine Weltpremiere feierte DIE ROTE KAPELLE auf dem Tel Aviv Human Rights Filmfestival, gefolgt von Einladungen beim New York Jewish Filmfestival, dem Jewish Film Fest San Diego und dem Miami Jewish Filmfestival. Seine Deutschlandpremiere wird der Film beim Jüdischen Filmfestival Berlin und Brandenburg feiern.
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